Deutsche Stromnetze an der Belastungsgrenze?

Datum des Artikels 15.02.2012

Bund

(Dresden, 10. Februar 2012) „Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Süd-deutschland fordern wir als CDU-Mittel-standsvereinigung Sachsen die Bundespolitik noch einmal nachdrücklich auf, die mit der Energiewende verbundenen Zusatz-belastungen verlässlich zu begrenzen. Außerdem hat die Umsetzung realistischer Konzepte zur Speicherung und der Netzausbau oberste Priorität.
Auf sächsischer Ebene müssen die Weichen für eine erhebliche Verminderung des Energieverbrauchs in der Wirtschaft durch eine sächsische Energieeffizienzinitiative für die mittelständische Wirtschaft gestellt werden. Andernfalls droht uns der Verlust der Versorgungssicherheit mit Elektrizität, die einen wesentlichen Standortvorteil Sachsens im Vergleich zu Nachbarregionen darstellt “ so fordert Dr. Markus Reichel, der Landesvorsitzende der MIT Sachsen

Zum Hintergrund:
Laut aktuellen Informationen des Handelsblattes vom 09.02.2012 bringt der Atomausstieg, die anhaltende Kältewelle und Gas-Lieferschwierigkeiten die deutschen Stromnetze an die Belastungsgrenze. Die vier Netzbetreiber beugen seit den letzten Tagen drohenden Stromausfällen mit Notmaßnahmen vor. Diese Maßnahme zeigt, wie angespannt die Situation im deutschen Stromnetz ist. (Quelle: Handelsblatt)

Wie brisant und bedeutsam dieses Thema vor allem für den Mittelstand ist, zeigte auch das in der vergangenen Woche am 02. Februar 2012 durch die MIT Sachsen in Dresden veranstaltete Podiumsgespräch und die anschließende Diskussionsrunde mit Ausblicken in die Zukunft.

Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung der MIT Sachsen gefolgt. Selten war ein Abend so geprägt von interessanten und konstruktiv gelagerten Themen bzw. Diskussionsrunden. Wo geht die Entwicklung der Elektrizitätspreise hin, welche Prognosen können für die Zukunft gegeben werden? Hierfür standen am Abend Persönlichkeiten wie Frank Heidan, MdL und Referenten wie Prof. Dr. Dominik Möst vom Lehrstuhl für Energie-wirtschaft und Herr Carl-Ernst Giesting, Vorstandsvorsitzender EnviaM Rede und Antwort.

Aber auch Inhaber und Vertreter in Sachsen ansässiger Firmen legten ihre Meinung zum Atomausstieg dar und erläuterten die für sie daraus entstehenden Konsequenzen. So wird die Müller Unternehmensgruppe laut Theo Müller, Alleingesellschafter der Müller-Unternehmensgruppe ein eigenes Heizkraftwerk bauen, um die zukünftig entstehenden Energiekosten zu senken.

Auch die Chancen auf eine Energieversorgung auf der Basis erneuerbaren Energien und damit verbunden eine geringere Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen wurde erörtert. Wie sehen hier die Erwartungen in die Entwicklung regenerativer Energien in Sachsen aus?

In der anschließenden spannenden Diskussion waren es Gäste wie Arnold Vaatz, Stv. Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, welche aktuelle kritische Fragen zum Atomausstieg äußerten und die MIT Sachsen aufforderten, das Thema weiterhin kritisch zu verfolgen