Land
(Dresden, 31. Januar 2012) Dr. Markus Reichel: „Von der Bundespolitik erwarten wir klar durchgerechnete und kommunizierte Obergrenzen für die Zusatzbelastungen aus der Energiewende und realistischen Konzepten zur Lösung der bekannten Probleme wie Speicherung und Netzausbau.“
Der Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der Sächsischen Union weiter: “Die sächsischen Unternehmer fragen sich, welche Kostenbelastungen auf ihre Firmen zukommen, welche Chancen und Risiken die Energiewende für die sächsische Wirtschaft mit sich bringt. Klar ist: Die MIT SACHSEN erkennt, dass die Energiewende ein Innovationspotential mit sich bringt, das gerade mittelständischen Unternehmen Chancen für neue Märkte in dem bislang streng regulierten Elektrizitätssektor bietet. Dies bezieht sich auf neue Produkte und Verfahren sowohl in der dezentralen Produktion von Energie wie auch in der kundenorientierten Anpassung von Produkten der Elektrizitätslieferungen. Zugleich finanziert gerade die mittelständische Wirtschaft die Energiewende durch steigende Belastungen aus Energiekosten.“
Dr. Markus Reichel weiter:
“Richtig ist auch, dass sich durch den Ausstieg aus der Kernkraft zumindest teilweise die Position der sächsischen Braunkohleversorgung verbessert – das begrüßen wir. Ebenfalls erkennt die MIT SACHSEN auch die Chance, dass eine weitgehend auf erneuerbaren Energien aufgebaute Energieversorgung langfristig infolge geringerer Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen und infolge der entfallenden Brennstoffkosten die deutsche Wirtschaft gleichermaßen krisenfester wie auch wettbewerbsfähig macht. Wir sehen mit der Energiewende verbundene Investitionen als Investitionen in diese Zukunft an.”
„Jedoch erwarten wir klare Vorgaben seitens der Politik hinsichtlich der künftig geltenden Rahmenbedingungen und der Minimierung der seitens der Allgemeinheit zu tragenden Umlagen und Zusatzbelastungen.“, so der Landesvorsitzende weiter.
“Um weitere Impulse zu setzen, führen wir am 2.2. eine mit kompetenten Referenten besetzte Podiumsdiskussion durch – wir hoffen auf konstruktive Ergebnisse”, so Dr. Markus Reichel abschließend.
Zum Hintergrund:
Infolge der erheblichen Ausnahmeregelungen und Vergünstigungen bei Steuern und Abgaben auf Elektrizität für Großverbraucher trägt die mittelständische Wirtschaft neben den privaten Verbrauchern einen Großteil der künftigen Belastungen.
Dies trifft besonders auf die sächsische Wirtschaft zu, die ca. 50% mehr Energie pro EUR Bruttoinlandsprodukt benötigt als z.B. die bayrische Wirtschaft (Stand 2008; Quelle: eigene Berechnungen auf Basis „Länderarbeitskreis Energiebilanzen 2012“, „Energiedaten Thüringen 2005“).
Hinzu kommt noch, dass Sachsen Netto-Zahler in den EEG-Ausgleich ist. Nach Verrechnung der Einzahlungen der Kunden und Auszahlungen an Anlagenbetreiber flossen im Jahr 2011 ca. 151 Mio. EUR aus Sachsen ab, wohingegen nach Bayern netto 1,1 Mrd. EUR flossen (Quelle: BDEW: Erneuerbare Energien und das EEG: Zahlen, Fakten, Grafiken (2011), S. 57). Im Jahr 2011 erfolgte ein unkontrollierter Ausbau der Photovoltaik. Nur 20 Prozent der erneuerbaren Energien werden durch Photovoltaik erreicht dennoch entfällt die Hälfte der kompletten EEG-Förderung auf den Solarstrom.
Empfehlen Sie uns!