Am Dienstag, den 12. Mai 2015 fand eine spannende Diskussionsveranstaltung zum Thema "Startups in Chemnitz - Welche Faktoren braucht ein attraktiver Standort?" in der Eventlokation "Oberdeck" in Chemnitz statt. Auf Einladung von Alexander Dierks MdL (Vorsitzender der Jungen Union Sachsen & Niederschlesien) und Dr. Markus Reichel (Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Sachsen) kamen knapp 50 Gäste aus dem Umfeld der Gründerszene zusammen, um gemeinsam über die sächsische Gründungspolitik zu diskutieren.
Sehr schnell kam die Frage auf, wie Politik vor allem junge und kreative Menschen bei der Existenzgründung unterstützen kann und wie gemeinsam mit allen Beteiligten eine neue "Gründerzeit" in Sachsen gestartet werden kann. Die Initiatoren der Veranstaltung und die geladenen Referenten aus der Chemnitzer Gründerszene waren sich einig, dass langfristig an der öffentlichen Wahrnehmung des Unternehmertums gearbeitet werden muss. Schließlich werde der Lebensentwurf des Unternehmers oder Gründers in Deutschland keineswegs nur positiv bewertet. Ansätze für diesen Wandel müssten natürlich gesellschaftsübergreifend aber vor allem im Kontext der Bildungspolitik gefunden werden. Kinder und Jugendliche Schulalter benötigen mehr Informationen und auch praktische Erfahrungen, um sich ein eigenes Bild vom Unternehmertum machen zu können. Mittel- und langfristig sollte es Ziel aller Akteure sein, das Unternehmertum zum erstrebenswerten Vorbild für einen beruflichen Lebensweg zu etablieren.
Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, benötige es auch ein Umdenken in der Gründungskultur des Freistaates. Die Referenten und Gäste der Veranstaltung äußerten sich sehr kritisch über die meist technologieorientierten Förderinstrumente sowie die bürokratischen Hürden bei der Existenzgründung. Diese Hemnisse blockieren die Entwicklung der Gescchäftsidee und bremsen die Motivation junger Menschen aus. Die größte Sorge, die junge kreative Köpfe von der Existenzgründung abhält, sei es, mit einem Misserfolg in die Unternehmung zu starten.
In dem, am gleichen Tag erschienen Artikel in der Freien Presse, fordern die Initiatoren deshalb eine Gründungsförderung nach dem Vorbild des "BAföG". Dabei geht es nicht um eine „indirekte Subvention“ von Startup-Unternehmen, sondern um eine gezielte Unterstützung für Gründerinnen und Gründer bei der Realisierung ihrer unternehmerischen Idee. Junge Hochschul- oder Meisterabsolventen könnten das sog. "Starfög" über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren und einer monatlichen Höchstgrenze von 670 Euro in Form eines zinslosen Darlehens erhalten. Grundvoraussetzung für die Förderung könnte dabei ein, von Gründungsnetzwerken als förderwürdig bewilligtes Konzept sein. Durch die finanzielle Existenzsicherung, könne sich der Gründer voll und ganz auf sein Unternehmen konzentrieren.
Empfehlen Sie uns!